Das neue Vereinsjahr begann bereits anfangs Februar mit einem intensiven Arbeitseinsatz. Gegen 30 Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde Madiswil, Jäger und Jungjäger sowie Mitglieder aus unseren Reihen arbeiteten Hand in Hand und setzten an einem eiskalten und trockenen Samstagmorgen rund 800 Bäume und Sträucher entlang der Langeten. Wider Erwarten schafften wir, nicht zuletzt auch dank der tipp toppen Vorbereitung des Werkhofs, das Pensum tatsächlich bis am Mittag. Am Abend wussten wir wohl alle, weshalb wir todmüde ins Bett sanken.
Vogelbeobachtung I
Einen Tag später ging es auf eine vom Vogelschutz Langenthal organisierte Exkursion zu den Wasservögeln an der Stadönz, Graben. Über 50 Interessierte (!) folgten der Einladung und belegten damit, dass «Birdwatching» absolut im Trend liegt. Und es war auch tatsächlich faszinierend, was in unserer unmittelbaren Nähe alles zu beobachten war! Gerade in der Natur wird es einem immer wieder bewusst, in was für einer schönen Region wir leben dürfen.
Hansueli Mathys – unser neues Ehrenmitglied
Im März luden wir zur Hauptversammlung, die erfreulich gut besucht war. Zahlreiche Neumitglieder konnten aufgenommen werden, was uns mit Stolz erfüllte. Leider mussten wir an diesem Abend aber auch unseren langjährigen Präsidenten Hansueli Mathys offiziell verabschieden. 35 Jahre Aktivmitgliedschaft, davon 30 im Vorstand und 12 Jahre als Präsident – eine beeindruckende Leistung – und so durften wir Hansueli mit einem riesigen Dankeschön zum Ehrenmitglied ernennen. Herzliche Gratulation, Hansueli! Schön, dass Du uns weiterhin als lieber Freund und Kamerad sowie als Kontakt für Rütschelen zur Verfügung stehst.
Auch in einer Hecke muss Ordnung sein – Heckenpflege I
Im selben Monat pflegten wir die Hecke bei der Gasmessstation in Bleienbach. 13 Jugendmitglieder krempelten ebenfalls die Ärmel hoch und unterstützten uns dabei tatkräftig. Schön, wie da generationenübergreifend «gchrampfet» aber auch gelacht wurde.
Feldlerchen Exkursion – mehr Feld als Lerche
Der Verein Lebendiges Rottal lud zu einer Morgenwanderung zu bunten Brachen und jubilierenden Feldlerchen. Leider machte sich der Vogel des Jahres 2022 an diesem Sonntag im April rar, aber die wiederum über 50 Teilnehmenden lernten dennoch viel Interessantes über das regionale Vernetzungsprojekt, mit welchem gezielt die Feldlerche und weitere Tiere erhalten und gefördert werden sollen.
Vogelbeobachtung(en) II
Ebenfalls im April hiess es dann «ab ins Wauwilermoos», nicht ins Gefängnis, sondern über die Moorebene, wo uns u.a. zahlreiche Kiebitze gleichermassen erfreuten und faszinierten. Es ist herrlich, wenn man dem Vogel mit seiner kecken Kopffeder so nahe sein und ihn in Musse beobachten kann.
«Wir tun nicht nur beobachten, wir werden auch beobachtet»
Mit diesen Worten richtete sich Ueli Marti an die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Mai zu sehr früher Stunde aufstanden, um im Sängeli dem Vogelgesang zu lauschen. Die Exkursionsleiter Ueli Marti und Peter Andres wussten viel zu berichten und erkannten gemeinsam mit den Anwesenden sämtliche gehörten Vogelstimmen. Es waren deren 34! Nur wenige Tage später startete unser Grossanlass «Abheben für die Artenvielfalt», über den in diesem «Dorfspatz» ein Kurzbericht zu lesen ist.
Fallwild, Wildräume, Fährtenhund, Wildschaden, Umwelt-, Tier- und Naturschutz
Entspannter ging es im Juni weiter beim «Waldbaden» mit dem kantonalen Wildhüter Jürg Knutti. Rund 20 Teilnehmende lauschten gespannt seinem Referat über den Werdegang und Alltag eines Wildhüters, seine Aufgaben und Herausforderungen. Es war sehr eindrücklich und aufgrund zahlreicher Fragen fand ein reger Austausch statt, der beim gemeinsamen Bräteln bei der Waldhütte Bleienbach seine Fortsetzung fand.
Vom Boden in die Luft – «Fledermauspirsch» in Bleienbach
Bereits bei der kurzen und interessanten Einführung zu den Fledermäusen war das grosse Herzblut der Exkursionsleiterin Irène Weinberger für die heimlichen Jäger der Nacht spürbar. Sie, die die Projektleitung von «Ein Smaragd für Fledermäuse» innehat, lud uns mit ihrem grossen Fachwissen ein, unsere heimischen Fledermäuse zu entdecken und diese mit Hilfe von speziellen Detektoren für uns hörbar zu machen. Rund 30 Teilnehmende streiften also mehr oder weniger lautlos durch Bleienbach und stellten erfreut fest: «Doch, es gibt sie noch!». Für wie lange ist allerdings ungewiss, wenn wir uns nicht alle gemeinsam, sofort und intensiv daran machen, den Lebensraum der Fledermäuse zu schützen, resp. zu verbessern. So ist es nicht nur die grosse Lichtverschmutzung, die ihnen zusetzt, sondern auch die fehlenden «Flugkorridore», resp. die darin immer wie mehr herrschenden Lücken (ohne Hecken und/oder Bäumen mit weniger als 25 m Abstand), die ihnen ihr Echoortungssystem verunmöglichen.
Alle Jahre wieder – Zugvogeltag in der alten Kiesgrube in Schwarzhäusern
Unter der Leitung des Vogelschutzes Aarwangen fand wiederum der internationale Zugvogeltag in unserer Region statt. Beim Beobachtungsstand in Schwarzhäusern konnten insgesamt 1‘340 Vögel, unterteilt in 40 Arten, gesichtet werden. Auf Rang 1 landete der Buchfink mit 800 Zählungen, gefolgt von 220 Mehlschwalben und die Bronzemedaille ging an 65 Kormorane.
Heckenpflege II
Was ist los, wenn im Sängeli frühmorgens zahlreiche Menschen mit Baumsägen, Baumscheren und Handschuhen aufkreuzen? Richtig, es findet ein Arbeitseinsatz unter der Leitung der Freiwilligen Naturschutzgebietspflege statt. Nicht zum ersten und sicherlich nicht zum letzten Mal.
«Frühlingsputz» im Herbst
Im November begannen unsere Teams mit der Reinigung der rund 500 von uns betreuten Nistkästen bevor am ersten Dezember das Vereinsjahr bei einem gemütlichen Abend seinen Abschluss fand. Herzlichen Dank allen kleinen und grossen Helferinnen und Helfern und dem Vorstand für das durchwegs ehrenamtliche Mitwirken und auch ein grosses Merci an unsere Leserinnen und Leser, die diesen Rückblick fertiggelesen haben.
Betty Ott-Lamatsch, Präsidentin
Jugendgruppe
Dieses Jahr konnten wir nicht so viele Aktivitäten realisieren, entweder wegen Krankheiten oder zu wenig Zeit – unsere Jungen sind bereits sehr beschäftigt…
Im März besuchten wir das Naturmuseum Solothurn. 20 Kinder waren mit dabei und wir hatten bereits im «Bipperlisi» alle Hände voll zu tun, um die wilde Horde zu bändigen. Wir, das waren Betty, Doris, Manuela, Esther und ich. Die Mädchen und Buben haben dann aber der kompetenten Führung im Museum aufmerksam gelauscht und aktiv und interessiert mitgemacht. Es war auch ein packendes Thema: «Zauneidechsen», wie sie so leben, um zu überleben, und doch sind sie bedroht! Das anschliessende Basteln einer eigenen Eidechse machte Spass. Ob diese Kunstwerke aus Papier die Rückfahrt im Zug mit gemeinsamen Picknick überstanden haben, entzieht sich unserer Kenntnis, aber eines ist gewiss: die etwas überdrehten Kinder brachten wir alle heil nach Hause.
Ebenfalls im März unterstützten uns 13 Junge bei einer Heckenpflege in Bleienbach. Mit viel Eifer halfen sie mit und bauten zudem Igelunterschlüpfe vom abgesägten Holz. In einer Pfütze entdeckten wir gleichentags noch Froschlaich. Nach getaner Arbeit verfrachteten wir diesen ins Sängeli, hätte er doch in der Pfütze kaum überlebt.
Schwalben wurden auch dieses Jahr gezählt. In Lotzwil wie auch in Bleienbach waren die Kinder mit viel Enthusiasmus dabei. Leider konnten weniger Bruten verzeichnet werden als in anderen Jahren. Die zum Dank erhaltenen Glaces vermochten die Helferinnen und Helfer dann aber rasch zu trösten.
Beim Nistkastenputzen halfen in den drei Gemeinden auch wieder Kinder mit. In Lotzwil hatte es viele Eili in den Nestern, die von einer zweiten Brut überdeckt wurden. Vermutlicher Grund dafür war ein Kälteeinbruch. Ein Kind hat die Eili fleissig gesammelt und mitgenommen. Ich legte ihm nahe, diese wegen der Flöhe nicht in die Wohnung zu nehmen. Laut seiner Mama hatte es meinen Rat befolgt. Den traditionellen Abschlussanlass im Dezember mussten wir aufgrund des Zeitmangels der sehr engagierten Jugend absagen, was sehr schade war. So hoffen wir, dass wir 2023 wieder mit neuem Schwung und ohne wetter- oder zeitbedingte Absagen durchkommen werden.
Herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfern.
Lea Greub, Leiterin Jugendgruppe
Weitere Berichte vom letzten Jahr sind auch im Dorfspatz 2023 (unsere Vereinszeitung) zu finden.